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Warum brennt die Brennnessel?

Fast jeder hat schon einmal aus Versehen eine Brennnessel berührt. Die Folgen sind ein unangenehmes Brennen und Jucken, auf der Haut bilden sich Quaddeln. Hier will ich dir zeigen warum das so ist und warum Brennnesseln brennen.

Eine Brennnessel-Pflanze.
Eine junge Brennnessel-Pflanze.

Inhaltsverzeichnis:

Wie sieht das Blatt einer Brennnessel aus?

Schau dir eine Brennnessel genauer an. Benutze dafür vielleicht eine Lupe. Du wirst sehen, dass die ganze Pflanze von kleinen dünnen Haaren besetzt ist. Neben kleinen Borstenhaaren besitzt die Brennnessel auch noch etwas längere Brennhaare. Der obere Teil der Brennhaare ist sehr hart, dünn und spitz. Sie sind wie die Kanüle einer Spritze. Der untere Teil ist verdickt. Dazwischen befindet sich eine Sollbruchstelle. Das Brennhaar ist unter anderem mit Ameisensäure gefüllt. Bei Berührung bricht der obere Teil an der Sollbruchstelle ab. Dann sticht das Brennhaar in die Haut und überträgt die Ameisensäure. Man spürt sofort einen brennenden Stich mit den bekannten Folgen.

Auf den Fotos sind die Brennhaare leicht an der Verdickung zu erkennen.

Mit einer Lupe kann man sehr einfach eine Brennnessel untersuchen und Brennhaare entdecken.
Mit einer Lupe kann man sehr einfach eine Brennnessel untersuchen und Brennhaare entdecken.
Brennhaare auf der Oberseite einer Brennnessel.
Die Oberseite eines Brennnessel-Blatts. Die Brennhaare sind größer als die Borstenhaare und haben unten eine Verdickung.
Brennhaare auf der Unterseite einer Brennnessel.
Brennhaare auf der Unterseite eines Brennnessel-Blatts.

Auf dem Foto siehst du ein Mikroskop. Mit einem Mikroskop kann man sehr kleine Dinge stark vergrößern. Damit kann man sich die Brennhaare genauer ansehen.

Mit einem Mikroskop kann man Brennhaare ansehen.
Mit einem Mikroskop kann man Brennhaare ansehen.

Anleitung zur Herstellung eines Brennnessel-Präparats

Jetzt zeige ich dir, wie du Brennhaare mit einem Mikroskop untersuchen kannst. Dazu fertigst du ein Brennnessel-Präparat an.

Du brauchst:

Und so gehst du vor:

  1. Pflücke mit Handschuhen vorsichtig ein Brennnessel-Blatt. Versuche die Häärchen nicht zu zerstören.
  2. Schneide ein schmales Stück mitten aus dem Blatt. Lass dir dabei von einem Erwachsenen helfen.
  3. Lege den Blatt-Schnipsel vorsichtig auf den Objektträger. Benutze dafür eine Pinzette.
  4. Befestige den Blatt-Schnipsel mit einem Stück Klebefilm
  5. Schneide überstehenden Klebefilm ab
  6. Beschrifte den Objektträger mit einem Folienstift

Fertig ist dein Brennnessel-Präparat. Jetzt kannst du es unter das Mikroskop legen.

Das fertige Brennnessel-Präparat.
Das fertige Brennnessel-Präparat mit Beschriftung.

Die Fotos zeigen Brennhaare unter dem Mikroskop. Du kannst gut die Sollbruchstelle erkennen. Dort bricht das Haar ab. Im Hintergrund siehst du die kleineren Borstenhaare. Auf dem dritten Bild siehst du eine Sollbruchstelle. Hier ist ein Brennhaar abgebrochen.

Mikroskopaufnahme von einem Brennhaar mit Sollbruchstelle.
Mikroskopaufnahme von einem Brennhaar mit Sollbruchstelle.
Mikroskopaufnahme von Brennhaaren mit Sollbruchstelle.
Mikroskopaufnahme von Brennhaaren mit Sollbruchstelle.
Mikroskopaufnahme von zwei Brennhaaren. Eines ist an der Sollbruchstelle abgebrochen.
Mikroskopaufnahme von zwei Brennhaaren. Eines ist an der Sollbruchstelle abgebrochen.

Was ist Ameisensäure?

Die Ameisensäure hat ihren Namen von den Ameisen. Sie wurde vor mehr als 500 Jahren das erste Mal beschrieben. Ameisensäure ist chemisch gesehen die einfachste Säure. Einige Pflanzen und Tieren setzen Ameisensäure zur Verteidigung oder zum Angriff ein. Neben Ameisen und Brennnesseln zum Beispiel auch Bienen, Skorpione, Quallen und andere Tierarten.

Zuletzt geändert am: 27.3.2023

Text, Fotos: Katrin Reinheimer, 21.4.2022