Kinder experimentieren

beobachten forschen wissen

Startseite Experimente Natur Astro Meine Bücher Glossar Termine Kontakt

Die Leonardo-da-Vinci-Brücke

Leonardo-Brücke, da-Vinci-Brücke oder Leonardo-daVinci-Brücke: Eine Brücke, die ohne Hilfmittel wie Nägeln oder Klebstoff hält. Sie ist stabil, und groß genug gebaut, kann man sogar darüber laufen. Die Brücke geht auf eine Zeichnung von Leonardo da Vinci zurück. Ob er sie auch aufgebaut hat, ist nicht bekannt.

Inhaltsverzeichnis:

Anleitung: Wie baue ich eine Leonardo-Brücke?

Um eine Brücke nach Leonardo da Vinci zu bauen, brauchst du auf jeden Fall eine zweite Person, die dir hilft. Das kann entweder ein Freund oder eine erwachsene Person sein. Für die Brücke benötigst du Holzspatel. Die kennst du vom Kinderarzt, wenn er dir in den Hals gucken möchte. Für die kleinste Brücke benötigst du 8 Stück. Für jedes weitere Segment jeweils 5 mehr. Unsere Spatel sind 15cm lang, 1,7cm breit und haben eine Dicke von 1mm. Die Ecken sind abgerundet. Stabiler wird die Brücke ohne die Rundungen. Mit den abgerundeten Ecken kippt die Brücke sehr leicht seitlich weg. Vielleicht bekommst du passende Holzstücke, z.B. im Baumarkt. Die Holzspatel sind günstig und leicht zu beaschaffen. Wir haben es auch mit Eisstielen probiert. Nach monatelangem Sammeln führten die Bauversuche jedoch nur zu Frust. Ich empfehle dir die Holzspatel und etwas Geduld und Ruhe beim Aufbau.

Es gibt verschiedene Versionen der Brücke. Hier zeige ich dir eine, die bei uns gut funktioneirt hat.

  1. Die Grundlage der Brücke sind zwei Teile, die immer abwechselnd eingebaut werden: Ein H und ein +.
  2. Aus 5 Holzspateln legst du ein H.
    Aus 5 Holzspateln legst du ein H.
    Aus 2 Holzspateln legst du ein +.
    Aus 2 Holzspateln legst du ein +.
  3. Jetzt hält eine Person das H am Boden fest. Die zweite Person verbindet das + wie auf dem Bild mit dem H. Achte darauf, dass die Holzspatel gerade liegen. Am Leichtesten ist es, wenn du die Enden der Spatel leicht hochbiegst und den anderen Spatel darunter schiebst.
  4. Eine Person hält das H fest, die andere verbindet es mit dem +.
    Eine Person hält das H fest, die andere verbindet es mit dem +.
    Hier siehst du die Anordnung der Holzspatel. Achte darauf, welche oben und welche unten liegen.
    Hier siehst du die Anordnung der Holzspatel. Achte darauf, welche oben und welche unten liegen.
  5. Nun folgt wieder ein H. Achte darauf, die Spatel versetzt zu legen, das macht die Brücke stabiler. Die zweite Person muss die Brücke die ganze Zeit auf den Boden drücken, sonst kippt sie um.
  6. Jetzt folgt wieder ein H.
    Jetzt folgt wieder ein H.
  7. Die kleinste Leonardo-da-Vinci-Brücke ist fertig. Sie besteht aus 8 Holzspateln. Vorsichtig kannst du deine Hand von der Brücke lösen. Die Spannung sorgt dafür, dass sie sich aufrichtet.
  8. Die kleinste Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 8 Holzspateln.
    Die kleinste Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 8 Holzspateln.

Mit etwas Geschick kannst du die Brücke immer länger bauen. Für jedes weitere Verlängerung benötigst du jeweils wieder ein + und ein H, also immer 5 Holzspatel. Beachte, dass die Brücke während des Baus immer von einer zweiten Person zu Boden gedrückt werden muss, damit sie nicht kippt. Sobald die Brücke losgelassen wird und steht, kann sie nicht wieder zerstörungsfrei hinuntergedrückt werden, um sie zu verlängern.

Eine Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 18 Holzspateln.
Eine Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 18 Holzspateln.

Die größte Brücke, die wir mit den Holzspateln bauen konnten, bestand aus 28 Spateln. Danach ist sie zu schnell seitlich gekippt und zerbrochen. Mit geraden Holzstücken kann man noch viel längere Brücken bauen. Auf einer Brücke aus stabileren (größeren und dickeren) Stäben können sogar Menschen laufen.

Eine Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 28 Holzspateln.
Eine Leonardo-da-Vinci-Brücke aus 28 Holzspateln.

Erklärung: Warum trägt sich die Leonardo-Brücke selbst?

Bei der Leonardo-Brücke werden feste Teile miteinander verbunden. Das Prinzip entspricht dem Flechten mit festen Teilen. Die Teile halten sich gegenseitig, ohne dass sie zusätzlich befestigt werden müssen. Das kennst du auch von einer Faltschachtel.

Wichtig für die Stabilität der Brücke ist die Reibung. Reibung ist eine Kraft, die zwischen zwei sich berührenden Körpern (hier Holzstäbe) wirkt. Je glatter die Oberfläche, desto geringer die Reibung. Je rauer die Oberfläche, desto größer die Reibung. Die Brücke hält also umso besser, je rauer die Oberfläche der Holzteile ist.

Wer war Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci war ein italienischer Universalgelehrter. Er wurde am 15.4.1452 geboren und starb am 2.5.1519. Er stammte aus Vinci, das liegt in der Nähe von Florenz. Daher nennt man ihn "da Vinci", das bedeutet "aus Vinci". Universalgelehrte sind Menschen, die sich nicht nur in einem Themengebiet auskennen, sondern in sehr vielen Gebieten sehr viel Wissen besitzen. Leonardo da Vinci beschäftigte sich unter anderem mit Malerei, Bildhauerei, Anatomie, Architektur, Philosophie und den Naturwissenschaften. Zu seinen berühmtesten Werken zählt das Gemälde "Mona Lisa". Es ist im Pariser Museum Louvre ausgestellt. Leonardo da Vinci war auch ein Erfinder. Er beobachtete die Natur und versuchte sie nachzuahmen. Unter anderem konstruierte er Fluggeräte, um wie ein Vogel fliegen zu können. Heute nennen wir das wissenschaftliche Gebiet Bionik: die Verbindung von Biologie und Technik.

Zuletzt geändert am: 27.3.2023

Text, Fotos: Katrin Reinheimer, 20.6.2022