Saharastaub am Himmel - Dünger aus der Wüste
Wenn der Himmel eine gelblich-milchige Farbe annimmt hört man in den Nachrichten oft, dass es sich um Saharastaub handelt. Aber was ist das genau und was hat es mit der Sahara zu tun? Und welche Auswirkungen hat das auf die Natur? Das möchte ich dir in diesem Artikel erklären.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist Saharastaub?
Bei Saharastaub handelt es sich um sehr feine Sand- und Staubkörnchen aus der Sahara. Die Sahara ist die größte Wüste der Erde und befindet sich in Afrika.
Die Sand- und Staubkörnchen sind sehr klein. Werden sie in der Wüste aufgewirbelt bleiben sie in der Luft und können schnell bis in 5000m Höhe steigen. Diese kleinen Teilchen brauchen mehrere Monate, bis sie bedingt durch die Schwerkraft wieder zu Boden sinken. Bei Wind werden sie verweht und erreichen je nach Windrichtung Amerika oder Europa. In der Atmosphäre können sie also sehr weite Entfernungen zurücklegen. Sind besonders viele dieser Staubteilchen in der Luft wirkt der Himmel milchig, manchmal gelblich, orange bis bräunlich.


Jährlich werden rund 500 Millionen Tonnen Staub auf diese Weise in der Sahara produziert. 40 Millionen Tonnen davon erreichen den Amazonas.
Saharastaub besteht hauptsächlich aus Quarz, Silikaten und Eisenoxiden (Rost). Die Eisenoxide verleihen ihm seine typische rötliche Farbe. Weitere Bestandteile sind Ton, Kalzit und Mineralien wie zum Beispiel Magnesium und Phosphor.

Auswirkungen von Saharastaub
Die Sahara ist sehr nährstoffreich. Das bedeutet, dass sie viele wichtige Mineralien enthält, die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Warum wächst dann nichts in der Sahara?, wirst du dich jetzt fragen. Das liegt daran, dass sie Sahara zu trocken ist. Der aufgewirbelte Staub aus der Sahara ist auch sehr nährstoffreich. Dort, wo er wieder zu Boden geht, ist er ein guter Dünger für Pflanzen. Der Großteil des Saharastaubs wird durch Passatwinde nach Südamerika geweht, wo er den nährstoffarmen Regenwald im Amazonas düngt.
Viel seltener, etwa 10 bis 30mal in Jahr, erreicht der Saharastaub Deutschland. Je nach Windverhältnissen können die Teilchen aus unterschiedlichen Gegenden der Sahara stammen. In Europa ist seine Wirkung als Dünger aber vernachlässigbar.
Bei Regen oder Schnee werden die Teilchen aus der Luft ausgewaschen. Nach einem solchen Regenschauer kann man auf Autos oder Gartenmöbeln eine feine Sandschicht erkennen. In den Alpen färbt sich der Schnee rötlich. Daher nennt man ein solches Ereignis aus "Blutregen".

Für uns Menschen ist der Saharastaub ungefährlich. Er trägt aufgrund seiner Größe allerdings zur Feinstaubbelastung bei. Kommt er in großen Mengen vor, können Menschen mit Allergien oder Asthma darauf reagieren.
Text, Fotos: Katrin Reinheimer, 2.9.2025